Frauen in der Kunst - Wann endlich wird die Kunstgeschichte umgeschrieben?
Kennen Sie Hilma af Klint? Nein? Das sollten Sie aber, selbst, wenn Sie sich nicht für Kunst, und schon gar nicht für abstrakte Kunst interessieren. Hilma af Klint ist ein typisches Beispiel für die Nicht-Gleichbehandlung von Frauen in unserer Gesellschaft. Sie ist die Begründerin der abstrakten Malerei. Ein halbes Jahrzehnt vor Wassilij Kandinsky hat sie das erste abstrakte Bild gemalt. Das war 1906. Dummerweise war sie eine Frau und, anders als Kandinsky, hat sie ihre malerische Entscheidung hin zur völligen Abstraktion nicht theoretisch begründet. Sie hat es einfach gemacht. Und wie! Außerdem lebte sie im „fernen“ Schweden. Daher wurde sie ein Jahrhundert lang von der Kunstwelt schlicht ignoriert. Vielmehr stritt man wortreich - und wie man meinte kenntnisreich - darüber, ob wirklich Kandinsky, oder vielleicht doch Kupka, Delaunay, Malewitsch oder Mondrian diese „Palme“ der Kunstgeschichte gebührte. Hilma af Klint wurde, wie fast alle progressiven Malerinnen, von der Kunstkritik und Kunstgeschichte bestenfalls als Randnotiz der Kunstwelt betrachtet und entsprechend so gut wie gar nicht zu Kenntnis genommen. Sie meinen, das sei heute anders? Hustekuchen! 2012 eröffnete das New Yorker Museum Of Modern Art eine Ausstellung zur Entwicklung der abstrakten Malerei unter dem Titel „Inventing Abstraction. 1910 – 1925“. Hilma af Klint wurde nicht einmal erwähnt, geschweige denn ausgestellt. Wieder nicht! 2018 endlich wagte das Guggenheim Museum eine Ausstellung von af Klint. Soviel zur Kenntnisnahme von Frauen in der Kunst.
So weit so gut. Was hat das mit B.Chr.K.Barten zu tun? Nun, B.Chr.K.Barten ist ebenfalls eine Frau. Sie denkt und arbeitet ebenfalls abstrakt. Dies allerdings in einer ganz besonderen Nische. Sie fertigt ihre Arbeiten mit Hilfe des Materials Ton. Entsprechend winken die meisten gleich ab, nach dem Motto, ach, noch so eine Keramikerin, die sich als Künstlerin geriert. Töpferin, bleib bei Deinem Leisten, steckt zumeist mehr oder weniger versteckt hinter vielen Aussagen.
Mit diesem Blog möchte ich mit dazu beitragen, dass die abstrakten Wandskulpturen von B.Chr.K.Barten Kunstinteressierten sichtbar gemacht werden. Außerdem möchte ich dazu beitragen, dass Frauen als Künstlerinnen genauso ernst genommen werden wie ihre männlichen Kunstkollegen. Sie haben dies mehr als verdient, wie man an dem Beispiel Hilma af Klint sieht.
In regelmäßiger Folge werden nun einzelne ihrer Arbeiten vorgestellt und besprochen. Außerdem werden immer wieder auch Überlegungen zur Rezeption abstrakter Kunst gepostet werden. So ist jedenfalls der Plan. Sie sind durchaus aufgerufen sich mit Anmerkungen und Kritik an diesem Blog zu beteiligen. Natürlich wird erwartet, dass beleidigende oder herabwürdigende Äußerungen unterbleiben, ganz zu schweigen von politischen Äußerungen, die nichts mit dem Thema dieses Blogs zu tun haben. Ich nehme mir als Administrator des Blogs ausdrücklich das Recht heraus, derartige Posts zu löschen.
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